Am Donnerstag Grippeimpfung, am Freitag erste Nachwirkungen, Montag Kontakt zur Ärztin, Corona-Test, heute Entwarnung.
Langsam habe ich aber die Faxen echt dicke – ja, so sagen wir Berliner das. Wobei nun beim Runterfahren der Nerven die Freude obsiegt.
Nun kommen so nach und nach wieder die guten Dinge auf das Plateau; auch bei meinem Mann kam heute eine gute Nachricht hinsichtlich des erhöhten Pulsschlags an – keine akute Gefahr, alles gut, Rhythmusstörungen im Normalbereich.
Hehehej. Nun sind wir noch gar nicht so alt und müssen uns mit solchen Dingen herumschleppen.
Nützt die gesunde Ernährung etwas? Ist es wirklich die teils lähmende Angst vor schweren Erkrankungen – gerade jetzt in dieser besch…. Corona-Pandemie?
Ja und ja. Und: was nützt es uns, wenn wir den Kopf in den Sand stecken. Nichts.
Den Kopf oben behalten und nach vorn schauen. Kontakte pflegen, liebevoll miteinander sein, jeder Mensch ist nur ein Mensch. Wir haben alle Fehler, wir sind alle nicht perfekt. Das habe ich in den letzten Monaten verinnerlicht und bin darin weiterhin am Üben und Lernen.
Und: Solidarität. Wir sollten uns – wo immer es geht – gegenseitig helfen und beistehen. Ich habe das selbst erlebt, nämlich (u.a.) arbeitsseitig. Mir wurden neue, gute und bessere Arbeitsbedingungen gegeben, um die ich zwar selber lange gekämpft hatte, die aber auf einmal da waren. Ich sage großen Dank an die gewisse Person, die nicht einmal weiß, wie sehr ich sie schätze. Vielleicht weiß sie das auch, aber wir werden niemals darüber reden – zu viel Distanz und zu viel gegenseitiger Respekt.
Wir hatten heute mindestens 20 Anrufe von ein und derselben Telefonnummer, nicht bekannt – da gehen wir auch nie ran – . Und spekuliert – welcher Werbefuzzi könnte das wieder sein.
Beim 21. Mal bin ich dann drangegangen – es war unsere Nachbarin, die aus dem Krankenhaus anrief – oh nö. Wir kennen nur die Festnetznummer; gestern am Nachmittag haben wir noch auf dem Flur miteinander gesprochen. Sie ist mal wieder nachts mit der Feuerwehr ins Krankenhaus gebracht worden, sie ist schwer herzkrank mit 78 Jahren, aber sonst voll fit und kopfmäßig sehr gut drauf. Sie bräuchte ein neues Herz – als ich sie fragte, ob das noch gelingt, meinte sie: nein, in meinem Alter ist das nicht mehr drin.
Es muss sehr tief in der Nacht passiert sein, denn weder mein Mann noch ich haben es mitbekommen.
Sie rief mit der Bitte an, wir sollten nochmal nachschauen, ob die Sanitäter ihre Wohnungstür verschlossen hätten (wir haben ihren Schlüssel). War alles okay.
Also: seid immer für Eure Freunde da, helft Euch gegenseitig, steht Euch bei, vergesst nicht die Leute, die Ihr lange nicht mehr gehört, gelesen oder gesehen habt. Gerade jetzt ist das so wichtig.
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